Im Gedenken an Clara Caroline Schachne

Im Gedenken an Clara Caroline Schachne

Wir lassen uns diesen zentralen Tag antifaschistischen Gedenkens nicht nehmen und nahmen ihn zum Anlasse um vor dem Institut für Klinische Chemie, den Stolperstein von Clara Caroline Schachne, einer 1858 geborenen und 1942 im KZ Theresienstadt ermordeten, judischen Schriftstellerin zu polieren und ihr wie sowie allen weiteren Opfern des Faschismus zu gedenken.

Die deutsche Ärzt*innenschaft war zu Zeiten des Nazionalsozialismus tief in die menschenverachtenden und mörderischen Machenschaften der Nazis verstrickt. Aus diesen Verbrechen der Vergangenheit erwächst für uns die Pflicht zu aktivem Antifaschismus, auf das so etwas nie wieder geschehe. Wir würden uns freuen, wenn auch das Uniklinikum Leipzig sich seiner antifaschistischen Verantwortung bewusst wird und nächstes Mal vielleicht die Pflege der Stolpersteine vor seinen Türen selbst übernimmt!?

Allen Interessierten sei die Rede von Prof. Dr. Richard Toellner auf dem 92. Deutschen ÄrzteTag 1989 empfohlen.
„Eine Ärzteschaft aber, die Massenmord an Kranken als Normalität akzeptiert, ja in großen Teilen ausdrücklich als richtig, notwendig und gemeinschaftsdienlich bejaht, hat ihren Auftrag verraten, hat versagt, macht sich moralisch insgesamt schuldig, unabhängig davon, wie viele ihrer Mitglieder an diesem Krankenmord konkret, mittelbar oder unmittelbar in juristisch zurechenbarer Weise schuldig waren.“