Armutsassoziierte Krankheiten, deren Heilung keine Gewinne versprechen, werden […] nicht oder weniger erforscht.
AG Ökonomisierung
BIG PHARMA
Medikamente werden von Pharmaunternehmen erfunden, um Profite zu erwirtschaften, nicht um Menschen zu heilen.
Armutsassoziierte Krankheiten, deren Heilung keine Gewinne versprechen, werden dabei nicht oder weniger erforscht und sogenannte Blockbustermedikamente in finanziell besser situierten Ländern zu Preisen verkauft, die durch Herstellungs- und Forschungskosten nicht zu rechtfertigen sind. (1)
Dabei beruht ein Großteil des „westlichen“ pharmakologischen Wissens auf der vergangenen und aktuellen Ausbeutung kolonisierter Länder, auf Experimenten an psychisch oder sozial vulnerablen und (mehrfach)diskriminierten Menschen und auf der öffentlich finanzierten Grundlagenforschung durch Universitäten. (2) (3)
Wessen Eigentum soll dieses Wissen sein, wenn nicht das derer, auf deren Kosten es gewonnen wurde?
Der ausbeuterischen und diskriminierenden Logik eines liberalen Wirtschaftssystems folgend wurde 2001 das sog. TRIPS-Abkommen der WTO verabschiedet, das den milliardenschweren Pharmaunternehmen 20-jährige Patente auf „ihre“ Pharmazeutika sichert. Versuche das Abkommen durch sozialmarktwirtschaftliche Klauseln in Richtung einer faireren globalen Verteilung zu ändern, scheitern und lassen die Eigentumsfrage unangetastet. (4)
Wir fordern einen gerechten Zugang zu Medikamenten für alle Menschen. Dazu sollte öffentlich finanzierte Grundlagenforschung open-source basiert für alle Pharmaunternehmen zugänglich sein und so einen fairen Wettbewerb ermöglichen. (5)
Monopole auf pharmazeutische Produkte und daraus entstehende exorbitante Preise müssen verboten werden. Insbesondere für die Forschung und Entwicklung von Medikamenten, deren Verkauf nicht lukrativ, aber denoch notwendig ist, müssen Anreize, wie z.B. Preisausschreibungen gesetzt werden. Die Beeinflussung der Entscheidungen von Zulassungsbehörden durch Pharmaunternehmen in Form finanzieller Zuwendung oder zukünftiger gut bezahlter „Berater*innenpostionen“ lehnen wir ab.
Außerdem stehen wir für eine Forschungspraxis ein, in der ethische Standards konsequent umgesetzt werden. Dazu zählt die Veröffentlichung und Registrierung aller klinischer Studien, unabhägig von deren Ergebnis, eine von industriellen Interessen unabhängige Finanzierung und Durchführung derselben und den Bedi Daseinsvorsorge = staatliche Aufgabe, Güter und Leistungen bereitzustellen, die für ein menschliches Dasein notwendig sind, z.B. Müllentsorgung, Rundfunk, etc.
ngungen der Deklaration von Helsinki und Good clinical practice entsprechenden Versuchsbedingungen für alle an Studien teilnehmenden Patient*innen/Menschen, in allen Staaten. Außerdem ist es uns ein Anliegen diese Aspekte der Pharmakologie stärker in die Lehre des UKL zu integrieren.